Fast 100 Hobby-Sportler in Leogang … und zusätzlich 70 noch schnellere!!!

Für die ganz eiligen:

Extrem stark besetzter Trophy-Auftakt in Leogang

Für 340 Beine (nach Adam Riese somit 170 Starter) hieß es gestern, so schnell wie möglich von der Talstation zur Bergstation der Steinbergbahn in Leogang. Manche davon trotzdem noch hobbymäßig, manche als Bergläufer, die jüngeren Starter von der Mittelstation, aber die große Masse bestand aus den stärksten Skibergsteigern, die Österreich momentan zu bieten hat. Kein Wunder, worden beim 6. Salewa-Asitz-Skitourrace doch die Österreichischen Staatsmeisterschaften im Vertical ausgetragen!

Nicht nur die Konkurrenten, auch der Berg hatte es in sich. 4,4 km mit 940 Höhenmeter klingt jetzt nicht so extrem, doch die Strecke war zuerst am Anfang und in der Mitte extrem flach, wo man somit einen langen Gleitschritt oder gar echtes Laufen auspacken musste, während es vor der Mittelstation und ganz am Ende ziemlich steil war, wodurch auch die Fellwahl zu längerem Nachdenken zwang.

Durchgesetzt haben sich schlussendlich erfreulicherweise alle Starter, denn alle haben den Berg bezwungen, am schnellsten taten dies jedoch der Steirer Armin Höfl vor dem Salzburger Jakob Hermann (SC Werfenweng) und dem Vorarlberger Daniel Zugg. Bei den Damen gab es erfreulicherweise einen Pinzgauer Heimsieg durch die Neukirchenerin Sarah Dreier vom Martini Speed Team, gefolgt von Johanna Hiemer (Steiermark) und Susanne Mair (Osttirol). Weitere Pinzgauer Goldmedaillen bei der ÖM sicherten sich der Cadet Hannes Lohfeyer (SC Lofer) und der Leoganger David Rieder (Schülerklasse), für die auch Pinzgau-Trophy erfahrenen Nachbarn Andreas Mayer (Tirol) und Sepp Jetzbacher (Pongau) gab es Silbermedaillen.

Die Fotos stammen – wenn nichts anderes vermerkt ist – von Gerhard Pirchl, der zwar zum Glück sehr oft als Fotograf dabei ist, aber in Summe noch öfter als aktiver Starter bei der Pinzgau-Trophy auf Skiern oder mit dem MTB angetreten ist.

 

Dani Zugg war schon vor dem Start gut gelaunt und streckte dem Fotografen Philipp Reiter (dessen Bilder sich großteils im Bildbericht auf www.skimo.at befinden) die Zunge heraus. Es sollte nicht bestraft werden, denn Dani sollte sich noch die Bronzemedaille holen.

Es ist immer wieder eindrucksvoll, wenn sich fast 200 Stirnlampen kurz vor 18:00 Uhr versammeln und die Athleten gespannt auf den Start warten (Foto: Philipp Reiter, www.skimo.at)

Nein, die Lichter gingen nicht aus: Nicht bei der Stirnlampe von Armin Höfl und auch nicht bei seiner Stirnlampe. Gratulationen an den neuen Staatsmeister im Vertical, Armin Höfl aus Krakaudorf in der Steiermark. (Foto: Philipp Reiter, www.skimo.at).

Aber zurück zum Start

Altbekannte Gesichter und Personen beim Startbogen: Veranstalter Gunter Mayer klärt über letzte Details auf und Gerald Weiskopf fängt in seinem Heimatdorf Leogang die gespannte Atmosphäre für den TV-Bericht auf RTS ein.

Vorne weg dominierten von Anfang an die rot-weißen Rennanzüge von Martini, denn das Nationalteam (das ja von Martini ausgestattet wird) war fast komplett vertreten.

Auch starke Damen waren am Start, insgesamt waren neben den starken Pinzgauer Lokalmatadoren Teilnehmer aus allen Bundesländern (auch aus Wien) bei den Meisterschaften vertreten.

Auch mit viel Belichtung lässt sich aus der Gondel heraus nicht erkennen, wer da gerade hinaufgeht. Man sieht aber, dass es eine eindrucksvolle, lange Schlange ist.

Nach 36:44 Minuten erreichte Armin Höfl als Erster das Ziel. Er ging großteils mit Jakob Hermann als Spitzenduo, doch auf den letzten Metern musste es dann eine Entscheidung geben und Armins Stärken im Schlusssprint sind bei allen Kollegen bekannt.

Jakob war aber über Silber mit der Zeit von 36:53 sehr zufrieden, denn eigentlich liegen seine größten Stärken in den langen Distanzen mit technischen Teilen, weshalb er sich sehr freute, eines seiner besten Verticals abgeliefert zu haben! Da konnte man wirklich klatschen!

Gold bei der ÖM ging in der Juniorenklasse an Paul Verbnjak vom SC Arnoldstein. Der junge Kärntner erreichte letzte Woche auch 2 Silber-Plätze beim Weltcup-Auftakt in Frankreich, führt die Gesamtwertung derzeit sogar an und er platzierte sich auch in Leogang als Gesamt-5. sehr weit vorne!

Der schnellste Pinzgauer war wenig überraschend Stefan Steiner aus Uttendorf. Steff ging eine 38:43er Zeit und er errang dadurch Rang 6 bei den Herren Seniors.

Ebenfalls stark präsentierte sich Lukas Geisler aus Maria Alm, der mit Rang 12 nur knapp die Top 10 verfehlte, doch die 41:05 waren ein starkes Ausrufezeichen!

Zum Glück gab es beim Zielsprint kein Radar für die 2 Dynafit-Teamkollegen, denn Tom Wallner (links) hatte dienstfrei und tauschte die Radarpistole mit den Rennskiern. Er setzte sich schlussendlich mit 41:08 um eine Sekunde gegen David Kögler durch.

Mike Fölsner war der drittschnellste Pinzgauer des Tages mit 41:38.

Nur knapp hinter Mike kam aber auch schon der nächste Pinzgauer ins Ziel: Marcell Voithofer vom Martini Speed Team.

Schnellster Bergläufer war Bastian Reichart mit einer Zeit von 43:35.

Chris Scheiber aus Saalfelden war als einer der Lokalmatadoren auch zufrieden mit seiner 45:05-Zeit.

Kurz vor dem Ziel gab es auch noch ein MTB-Überholmanöver. Daniel Scharf Zussner und ich (Peter Gruber) sind im Sommer beide für das Bigtime Sport Team mit dem MTB unterwegs, am Asitz attackierte mich Daniel aber kurz vor Ende noch „hinterhältig“ und kam mit 45:51 genau 3 Sekunden vor mir ins Ziel.

Kurz nach den Bigtimern kam dann mit Sarah Dreier die schnellste Dame des Martini Speed Teams und derzeit auch die schnellste Österreicherin im ISMF-Weltcup ins Ziel. Sarah benötigte nur 46:03 und holte sich somit die Goldmedaille und den Staatsmeistertitel!

Im Sommer holte sich Bernadette Klotz (inzwischen auch Martini Speed Team) noch die Sommer-Auflage der 17. Pinzgau-Trophy auf dem Mountainbike. Ein paar Monate später ist sie auch auf den Skiern immer schneller! Als 4. verpasste sie nur knapp das Podium, doch dafür holte sie sich am nächsten in Viehhofen bei der Schönleiten-Trophy die Silbermedaille bei den Salzburger Sprint-Landesmeisterschaften.

Teilweise ging es ziemlich eng und knapp her, auch wenn mit unterschiedlichen Geräten und in verschiedenen Klassen teilgenommen wurde.

Wie man sieht, kann man schon in jungen Jahren mit dem Skibergsteigen anfangen. Julia Reich ist zwar laut Reglement zu jung, um bei den Österreichischen Meisterschaften gewertet zu werden (es wäre zeitmäßig Rang 2 bei den Schülerinnen geworden), doch in der Asitz-Klassenwertung kam sie bei den Rookies auf Rang 3, sehr zur Freude von Veranstalter Gunter Mayer.

Im Notfall hilft nichts, dann müssen die Skier halt getragen werden. Ist aber schlussendlich auch kein großes Problem.

Das jüngste Podium bei den Rookies: von links Stefan Klinglmayer (Salewa Mountainshop Saalfelden), Julia Raich (La Sportiva Mountain Attack Team, 3.), Österreichischer Schülermeister David Rieder aus Leogang, Klassensiegerin Julia Mere vom DAV Berchtesgaden, Österreichische Schülermeisterin Emma Albrecht, Veranstalter Gunter Mayer und ÖSV-Referatsleiter Skibergsteigen Georg Wörter.

ÖM bei den Cadets männlich und weiblich: von links Timo Hinterndorfer aus Wien (Bronze), Hannes Lohfeyer aus Lofer (Gold), Nele Kurz aus Kärnten (Gold), Marcel Mader aus Erpfendorf (Silber), zusammen mit ÖSV-Referent und Medaillenübergeber Georg.

Bei den Damen übernahm aber Peter Gruber als Salzburger Landesreferent zu Ehren der Siegerin Sarah Dreier die Übergabe der Goldmedaillen. Silber Johanna Hiemer (links), Bronze Susanne Mair (rechts).

Das Podium der Tagesschnellsten und gleichzeitig ÖM-Medaillengewinner: von links Jakob Hermann (Silber), Armin Höfl (Gold) und Daniel Zugg (Bronze).

Die beiden neuen Staatsmeister im Vertical: Sarah und Armin