Bericht 3. Salewa Asitz Race 2017 in Leogang

Heiße Kämpfe bei eisiger Kälte

O.K., es war wirklich der kälteste Tag des bisherigen Winters und etliche Athleten haben auch kurzfristig auf den Start verzichtet, weil sie nichts risikieren wollten, denn in einer Woche findet ja nicht weit weg von Leogang die Mountain-Attack in Saalbach-Hinterglemm statt, für viele von uns DAS sportliche Highlight des Jahres.

Trotzdem standen aber schlussendlich 116 Teilnehmer am Start (alle schafften es ins Ziel), um entweder nach 1000 HM direkt im Vertical oder 1400 HM, verteilt auf 2 Anstiege im Individual, oder nach 400 HM in der Rookie/Hobbyklasse das Ziel zu erreichen.

Erfreulicherweise waren darunter auch einige noch sehr junge Sportlerinnen und Sportler, so wie hier im Bild Julia Mere (1. Platz Rookie 400 HM, links, Jahrgang 2007) und Lara Reich, Jahrgang 2008, die ihren Papa Bernhard gleich um mehr als eine halbe Stunde abhängen konnte (die Streckenlänge verschweigen wir jetzt einfach ein bisschen ;-). SUPER !!!

Aber zurück zum Beginn: Das Salewa Asitz Rennen verdankt sein Bestehen neben den Hauptsponsoren Salewa, Mountainshop Saalfelden und Leogang Touristik im Grunde einer Person: Gunter Mayer, das Herz der Veranstaltung, der heute wirklich überall zu finden war und wohl irgendwann spät in der Nacht sehr sehr müde ins Bett steigen wird. Schon bei Beginn – hier bei der Anmeldung – wurde man nämlich schon von ihm empfangen.

Ab 17:00 Uhr dürfen die Pistenraupen wieder fahren und die Zeit bis 18:00 Uhr wurde von den Leoganger Bergbahnen genutzt, um die Piste perfekt zu präparieren und die großen Hügel des täglichen Skibetriebes wegzubringen. Ein großer Dank an dieser Stelle für die große Unterstützung der Bergbahnen, ohne die es einfach niemals so gut gehen würde.

Um 18:00 Uhr war es dann so weit. Gunter (wer sonst?) gab das letzte Briefing beim Start, um wenig später die Meute auf die Strecke zu schicken.

Man sieht es hier sehr gut. Bereits nach wenigen Metern hatte jemand einen Vorsprung von ein paar Metern. Im neuen Adidas-Outfit erkannten ihn war nicht alle sofort, doch spätestens beim Rennen war ersichtlich, es ist Toni – und zwar in blendender Form!

Dahinter war es allerdings schon etwas enger. Soweit ich weiß zwar ohne Steckenbruch, doch schon ziemlich hektisch ging es im flachen Startteil im Laufschritt los.

Das Vertical – Herren

So schnell, dass selbst das Ziel-Team etwas überrascht war. Toni erreichte in 36:05 Minuten das Ziel, ca. 1000 HM, allerdings auf 4,4 km und mit einigen Flachpassagen.

Ca. 4 Minuten später erreichte in 40:04 Dominik Salcher vom Team Intersport Patrick das Ziel.

Platz 3 ging an Ivan Paulmichl vom Seebacher La Sportiva Rennteam, mit 40:36.

Nur 9 Sekunden später stürzte Josef Huber (RC Martin’s Bikeshop / DAV Berchtesgaden) als 4. ins Ziel, verfolgt vom ersten Teilnehmer des Individuals, aber dazu noch später.

So sehen (junge) Sieger aus: Sebastian Mader vor Marcel Mader und Fabio Rapira

Michael Kirchner zwar alleine in der Cadet-Klasse, aber trotzdem mit einer guten Leistung, weil Top-Zeit.

Die 3 schnellsten Damen der Gesamtwertung und der Klasse Senior: Johanna Erhart vor Alex Hauser (rechts) und Ulli Exenberger (links)

Das Podium der Männer Seniors: 1. Toni Palzer, 2. Dominik Salcher (rechts), 3. Ivan Paulmichl

Das Individual

Spannender als im Vertical ging es im Individual zu. Stefan Steiner war am Anfang in Führung, wurde dann aber nach der Mittelstation von Stefan Fuchs überholt, der einen knappen Vorsprung von 9 Sekunden in die Wechselzone brachte. Beim Wechseln und in der kurzen Abfahrt konnte der Pinzgauer Lokalmatador Stefan Steiner aber den Spieß umdrehen und bei Beginn des zweiten Anstiegs hatte er jetzt 50 Sekunden Vorsprung auf den Tiroler Stefan. Die beiden Dynafit Austria Teamkollegen lieferten sich aber einen harten Fight und im Flachen holte Stefan Fuchs wieder stark auf, bis er den Uttendorfer mehr oder weniger eingeholt hatte.

Stefan Steiner wollte aber an diesem Tag unbedingt den Sieg, ging die letzten Höhenmeter noch einmal Vollgas und konnte wieder ein paar Meter Vorsprung herauslaufen, weswegen er dann schlussendlich mit 1:02:03 10 Sekunden vor Stefan Fuchs das Ziel erreichte.

Aber Stefan Fuchs war nach den letzten anstrengenden und intensiven Wochen auch mit Platz 2 schlussendlich zufrieden, denn er gewann damit auch die Senior-Klasse vor allen anderen anwesenden Kader-Athleten dieser Altersklasse.

Einen harten Kampf gab es aber auch um Platz 3. Nach den ersten 1000 HM lag Robert Berger (La Sportiva Mountain Attack Team) auf dem 3. Rang (41:23), aber nur 2 Sekunden vor Manuel Seibald (Skinfit / Race Trans Lemberger). Und nur wenige Sekunden dahinter: Patrick Innerhofer (Skinfit Racing Team), der sich mit Thomas Wallner (Dynafit) ebenfalls beim Wechseln duellierte.

Nicht mehr kämpfen mussten zu diesem Zeit die Vertical-Starter, die sich im Martini-Zelt einen warmen Tee gönnen konnten.

Allerdings brauchten ein paar davon ein paar Momente, bis sie wieder fit genug dazu waren, etwas trinken zu können.

Etwas später konnten dann aber auch die Individual Athleten ausschnaufen. Die Reihung drehte sich noch einmal komplett um. Rang 3 sicherte sich schlussendlich Manuel Seibald, allerdings nur 2 Sekunden vor Patrick Innerhofer. Der Vorarlberger war jeweils bis zu Beginn des Flachstückes vor Manuel, aufgrund eines „zu guten“ Felles verlor er dann aber immer im Flachen und musste sich deshalb schlussendlich knapp geschlagen geben. Allerdings waren die „Gegner“ von Patrick Innerhofer eigentlich seine Kollegen vom A-Kader Thomas Wallner, Daniel Rohringer und Johannes Walder, denn das Leoganger Asitz-Rennen war gleichzeitig ein Quali-/Sichtungs-Rennen des A-Kaders für den Weltcup und hier war Patrick der schnellste. Anwesend war deswegen in Leogang heute auch Josef Gruber, der sportliche Leiter der ÖSV-Sparte Skibergsteigen, der anschließend in der Alten Schmiede mit den Athleten und seinem Namenskollegen Peter Gruber (in der Doppelfunktion Pinzgau-Trophy-Organisator und ÖSV-Vize-Spartenleiter) bereits gleich anfing, das Rennen zu analysieren.

Natürlich waren beide auch mit eigener Kraft auf den Berg gekommen. Sepp hatte sich – außer Konkurrenz – zwar vorher mehr Zeit genommen, doch dadurch war er dann mit angeschwitzter Kleidung bei -20 Grad im Ziel bis zur Ankunft aller ÖSV-Kaderathleten doch recht ausgefroren. Da hatte es Peter fast schöner, der sich zwar rennmäßig heraufplagte (wie üblich mit einer recht einzigartigen bzw. leicht zu erkennenden Technik …), aber dafür dann gleich ab in die warme Stube konnte. Auch im Bild hier ein weiterer wichtiger Teil der erfolgreichen Pinzgau-Trophy: Gerald Weiskopf, der wieder für einen tollen Beitrag auf RTS sorgen wird!

Mit einem Lächeln ins Ziel kamen heute nicht viele Athleten. Manfred Holzer allerdings schon. Der Tiroler vom Rennteam Alpbachtal konnte auch gut lachen, denn mit 1:06:48 war er wieder sehr schnell unterwegs.

Daher konnte Manfred etwas später gleich weiterlachen: Rang 1 in der Masters-Klasse vor Bernhard Haller (links) und Hans Leiter (rechts).

Senior Herren: 1. Stefan Fuchs, 2. Manuel Seibald (links) und 3. Patrick Innerhofer (rechts)

Junioren: 1. Stefan Fuchs, 2. Michael Wohlgemuht aus Südtirol

Damen und Nachwuchs

Einen verstohlen Blick auf die Uhr wagte Johanna Erhart vom Dynafit Austria Team im Ziel, doch sie konnte beruhigt sein, denn mit 48:35 war an diesem Tag keine Dame schneller als sie.

Allerdings könnte sie mit Alexandra Hauser bald eine neue Konkurrentin bekommen. Beim Snowrun noch als Läuferin unterwegs, war die Athleten des Intersport Patrick Teams heute zum ersten Mal rennmäßig auf Tourenskiern unterwegs und klatschte gleich eine 48:56 in den Schnee – somit Gesamtrang 2, nur ca. 20 Sekunden hinter Johanna!

Aber auch nicht vergessen darf man natürlich unsere „Miss Pinzgau-Trophy“. Keine hat mehr Tagessiege errungen, egal ob im Winter oder im Sommer und auch heute war Ulli Exenberger von den Smaragdbikern aus Bramberg keine Minute hinter der Siegerin und erreichte somit Gesamtrang 3.

Die 400 HM für die Hobby- bzw. Rookie-Klasse wurden von Andreas Mayer vom WSV Kirchdorf am schnellsten bewältigt: 18:08 Minuten und das mit 15 Jahren – Respekt!

Und noch ein paar Schnappschüsse

Der Kälte trotzen mit eisernem Gesichtsausdruck: Das war die Taktik von Georg Streitberger aus Maishofen.

Ja, kalt war es wirklich, bei diesem Foto war Photoshop nicht im Spiel …

Trotzdem hüpften aber manche quicklebendig herum vor lauter Spaß und Freude 😉

Und wie schon einmal angedeutet, es gibt nichts Schöneres bei einem Rennen als junge Starter und Starterinnen!

Und für manche ging auch der Traum eines Schnappschusses mit dem schnellsten Skibergsteiger der Welt (teilweise schon letztes Jahr, heuer hoffentlich noch öfter), vor allem aber mit einem der sympathischsten Werbeträger dieser Sportart, der bei auch zeigt, dass Ländergrenzen und Nationalität für uns egal sind.

Und so haben es schlussendlich dann wirklich alle geschafft, diese Kälte nicht nur zu überleben, sondern dabei auch einen Riesen-Spaß zu haben (auch wenn man das an diesen Fotos jetzt nicht sieht).